Normalerweise werden in einer Wirtschaftskrise die Preise eher billiger. Diesmal könnte es jedoch anders sein. Es wirken viele Effekte gleichzeitig, die zu einer Preissteigerung führen dürften. In Gastronomie, aber auch im Kultur- und Veranstaltungsbereich oder bei Flugreisen wird es strenge Abstandsregeln geben, sobald diese wieder erlaubt sind. Das bedeutet, dass sehr viel weniger Tickets oder Restauranttische besetzt werden können als bisher. Für die Betreiber bedeutet das, dass sie versuchen werden, Preise zu erhöhen, damit sie dennoch weiterhin ein Geschäft machen.

Auch bei Lebensmitteln könnte es zu Preissteigerungen kommen. Im März waren diese in Österreich noch moderat. Aber in Deutschland, wo es bereits Aprildaten gibt, sind frische Lebensmittel bereits um zehn Prozent teurer geworden. Ähnliches vermeldet die Arbeiterkammer auch für Österreich. Bei einem Preistest im April zeigte sich, dass bei Drogerieprodukten und im Lebensmittelhandel manches sehr viel teurer geworden ist. Besonders Drogerieprodukte sind deutlich teurer. Die Arbeiterkammer beobachtete hier Preissteigerungen von bis zu 96 Prozent. Teilweise auch, weil besonders günstige Produkte im Zuge der Krise ausverkauft sind. Auch im Lebensmittel gibt es Preissteigerungen, allerdings fallen diese moderater aus.

Steigende Nachfrage und schwächer werdendes Angebot, auch durch die große Dürre in Teilen Europas und darauf folgende Ernteschäden, könnte die Preise weiter erhöhen. Eine schwierige Situation, vor allem für all diejenigen, die in der Krise einkommen verloren haben. Etwa die 1,5 Millionen Menschen in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit und die vielen kleinen UnternehmerInnen und Selbständige, die derzeit kein Einkommen haben.