Eine aktuelle Befragung des Austrian Corona Panel Project – einer regelmäßigen Befragung der immer gleichen Österreicherinnen und Österreichern zu ihrer Einstellung zu bestimmten Themen durch die Universität Wien – zeigt, dass es noch keine abgeschlossene Meinungsbildung in Österreich gibt, wie die Krise auf europäischer Ebene bekämpft werden soll.

Frankreich und Deutschland schlagen eine Finanzierung über einen Fonds vor, der nicht rückzahlungspflichtige Zuschüsse gewählt. Österreichs Regierung und einige andere Länder stellten sich gegen das Vorhaben.

Bei den befragten Österreicherinnen und Österreichern zeigte sich, dass nur erhöhte Mitgliedsbeiträge auf starke Ablehnung stoßen. 50 Prozent sind sehr oder eher dagegen. Weniger als 20 Prozent dafür und der Rest positioniert sich dazwischen. Bei freiwilligen Sachspenden sieht es genau umgekehrt aus. 50 Prozent sind hier sehr oder eher dafür und nur weit unter 20 Prozent dagegen.

Bei einer Finanzierung über einen Fonds sind sich die Österreicherinnen und Österreicher unsicher. Für einen Fonds sprechen sich etwas mehr aus als dagegen sind, ist dieser ohne Rückzahlungsverpflichtung so sind etwas mehr dagegen als dafür aber in beiden Fällen ist ein Großteil unentschlossen in der Mitte. Das trifft auch auf die Idee einer gemeinsamen Aufnahme von Schulden zu.

Heute zu sagen, dass derartige Vorhaben nicht durchführbar sind, weil sie auf eine massive Ablehnung in der Bevölkerung stoßen, wäre also verfrüht. Vielmehr ist der Meinungsbildungsprozess noch im Gange. Die Forscherinnen und Forscher weisen selbst darauf hin, dass das Thema der Bedarfsgerechtigkeit (nur diejenigen unterstützen, die es wirklich brauchen) sich positiv auf die Zustimmung auswirkt und geeignet ist mehr Zustimmung für das Thema zu gewinnen.

Austrian Corona Panel