So wurden Superreiche, vor allem durch Steuertricks und Erbschaften immer reicher, während es für den großen Rest immer schwieriger wurde, ein finanziell sorgenfreies Leben zu meistern. Laut einer Erhebung der Österreichischen Nationalbank verfügen die reichsten 10 Prozent in Österreich über mehr Vermögen als die restlichen 90 Prozent zusammen. Sobald der Ruf nach einem fairen Ausgleich ertönt, wird massiv dagegen kampagnisiert. So wird immer wieder behauptet, dass dem Häuslbauer sein Haus weggenommen würde und ähnliche Absurditäten. Gerade von Seiten der ÖVP wird dies immer wieder gerne ins Feld geführt. Denn die großen Spender von Kurz und Co. tragen nicht allzu gerne zum Allgemeinwohl bei, so wurde bei manchen Multimillionären behauptet, dass ihre jährliche Steuerleistung gerade einmal ein paar tausend Euro betragen würde.

Die bankenverursachte Weltwirtschaftskrise aus dem Jahr 2008 hat diesen Umstand nochmals verschärft. Während einige Banker und Investoren Milliardengewinne scheffelten, musste die Allgemeinheit die Zeche prellen. Und jetzt steht uns bereits die nächste Krise bevor. Alle ExpertInnen sind sich einig, dass die Viruskrise eine massive Wirtschaftskrise nach sich ziehen wird. Paradoxerweise führen diese Krisen immer dazu, dass Reiche noch reicher werden.

Dabei könnte diese Krise eine ungemeine Chance sein, dieses verfahrene System endlich zum Wohle aller zu ändern. Wir müssten jetzt eigentlich über eine faire Besteuerung (Entlastung der Arbeit, zeitgemäße Grundsteuern, Finanztransaktionssteuern, etc. sprechen), um die Weichen für ein gutes Miteinander zu stellen. Tun wir aber leider nicht. So wird bald der Umstand eintreten, dass in Österreich jeder jemanden kennen wird, der in Konkurs gehen musste, die Arbeit verlor oder dessen Einkommen gekürzt wurde. Der vor kurzem erschienene Global Wealth Report bestätigt das leider. Selbst in den schlimmsten Annahmen des Wirtschaftseinbruchs wird davon ausgegangen, dass das Privatvermögen der Reichsten trotzdem steigen würde. Karges Brot für die große Masse, Champagner und Kaviar für einige Wenige. Von der österreichischen Bundesregierung hört man, außer ein paar zaghaften Äußerungen der Grünen, dazu nichts. Wenn jetzt nicht entschieden gehandelt wird, wenn die Superreichen, die es auch in Österreich zur Genüge gibt, nicht ihren fairen Teil beitragen, wird es für die anständig arbeitende Bevölkerung noch schwieriger als bisher. Es ist zu befürchten, dass diese Regierung die Allgemeinheit zur Kasse bitten wird. Daher Kürzungen im Sozialbereich, Kürzungen im Bildungswesen, neue Gebühren und Abgaben werden der österreichischen Bevölkerung ins Haus stehen. Wenn in Österreich echte Fairness herrschen würde, müsste das nicht sein.