Home Office und die nur teilweise vorhandene schulische Betreuung hat die Betreuungsverpflichtung für Eltern in Österreich massiv erhöht. Eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer Wien in Zusammenarbeit mit der WU Wien zeigt, dass Eltern in der Corona-Krise zwischen 11 und 15 Stunden arbeiten müssen.  Am längsten arbeiten alleinerziehende Mütter, die auf fast 15 Stunden kommen. Mütter generell kamen in der Corona-Krise auf Arbeitszeiten von 14,5 Stunden. Bei Vätern waren es 13,75 Stunden. Viel größer als der Unterschied von einer Dreiviertelstunde ist allerdings der Unterschied zwischen bezahlter und unbezahlter Arbeit.

Während Mütter in der Corona-Krise 9,5 Stunden unbezahlt arbeiten, sind es bei Vätern sieben Stunden. Bei Paaren wo der Mann Vollzeit arbeitet und die Frau Teilzeit, kommt sie dennoch auf mehr Arbeitszeit. 13,25 Stunden bei ihr stehen 13 Stunden bei ihm gegenüber. Nur dass ihre Arbeit zu 7,5 Stunden unbezahlt ist, während es seine nur zu 5 Stunden ist. Gleicher geht es nur zu, wenn eine Familie keine Kinder hat. Dann arbeiteten beide im Schnitt 8 Stunden bezahlt und drei Stunden unbezahlt.

Interessant ist, dass sich traditionelle Rollenbilder in der Krise offenbar verfestigten. Bei Paaren die davor angaben, dass sie unbezahlte Arbeit relativ gleichberechtigt verteilen, zeigte die Krise, dass sich dieses Verhältnis durch die geschlossenen Schulen und Kindergärten für die Frauen verschlechterte. Fast ein Drittel der Frauen gab an, nun mehr unbezahlte Arbeit zu verrichten. Bei der Kinderbetreuung waren sich gar 40 Prozent der Frauen sicher nun mehr zu leisten. Für Frauen bedeutet das erhöhten stress, fehlende Erholungspausen und eine stärkere psychische Belastung.

Die AK-Studie im Überblick