Im Rahmen des Austrian Corona Panel Projects der Universität Wien werden regelmäßig die immer gleichen 1.500 ÖsterreicherInnen zu Auswirkungen der Corona-Krise befragt. Bereits nach wenigen Wochen zeigt sich, dass die Ungleichheit in Österreich stark gestiegen ist. Drei Viertel aller Beschäftigten sagen, dass sich Corona stark auf ihre Arbeit ausgewirkt hat. Besonders stark betroffen sind die, die vorher schon arm waren.

Einer von sieben Befragten, der nur über einen Pflichtschulabschluss verfügt, hat bereits die Arbeit verloren. Wer davor schon wenig Geld hatte, hat jetzt noch weniger. Sie sind auch besonders betroffen von Ängsten, Ärger, Einsamkeit und anderen psychischen Auswirkungen der Krise. Das kann auch weitere Auswirkungen haben. Denn wer sich besonders einsam fühlt, greift in dieser Situation eher zu Alkohol.

Ungleichheit wirkt sich auch auf Kinder aus. Einerseits bedeutet Ungleichheit für sie mehr Stress und damit verbundene Ängste. Aber es bedeutet auch sich besonders viel zu Hause aufhalten zu müssen. Wer wenig Platz hat, hat jetzt noch weniger. Für 20 Prozent der Kinder bedeutet das keinen oder kaum eigenen Platz zur Verfügung zu haben. 12 Prozent der Familien in Österreich haben auch keinen Zugang zu einem Garten oder einem Balkon. Diese Situation bedeutet auch mehr Belastung. Ein Drittel klagt über Probleme mit der Kinderbetreuung und 23 Prozent über mehr Konflikte zu Hause.